Mehr Grün statt Beton von Ulrich Stadelmann
96 Platanen wurden Anfang November im Klostergarten zur Begrünung der Neuen Mitte gepflanzt. Diese Aktion ist jedoch kaum mehr als eine Alibi-Aktion zur Verschönerung eines eintönig gestalteten „Jahrhundertprojekts“, wenn man an die seit Jahren bestehende Tendenz denkt, an vielen Stellen der Stadt Gewerbegebiete entstehen zu lassen und somit Grünflächen zu versiegeln. Dabei gilt Passau als eine der schönsten Städte Deutschlands (wie lange noch?) nicht nur wegen seiner herrlichen Lage an drei Flüssen, sondern auch wegen seiner begrünten Hügel, seinen charakteristischen Dobeln und seinen Grünflächen, in denen noch manche seltene Blumenart wie das Gefleckte Knabenkraut oder besondere Tierarten wie die Äskulapnatter zu finden sind. Der BN verkennt keineswegs die wirtschaftliche Bedeutung von Gewerbegebieten. Doch weshalb werden immer neue Gewerbegebiete eröffnet, wenn bereits vorhandene Gewerbegebiete noch gar nicht ausgelastet sind? Bestes Beispiel hierfür ist die Abholzung von 6 Hektar Wald für die Firma Paul, obwohl in unmittelbarer Nachbarschaft schon seit Jahren das Gewerbegebiet Sperrwies existiert, in dem noch genügend Flächen vorhanden sind. Wenn man zusätzlich die Problematik der Feinstaubbelastung derStadt bedenkt,wären grüne Flächen umso notwendiger,um Freiluftschneisen zur Verbesserung der Luftqualität zu schaffen. Es wird auch weiterhin ein Ziel des BN sein,die Stadträte davon zu überzeugen,dass die Bürger wohl lieber in einer durchgrünten Stadt als in einer Betonwüste leben wollen.
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