Freiheit für die Donau
Organismenwanderung in der Donau - oder der ausgestorbene Stör von Horst Pritz
Am Beispiel des Störs wird deutlich wie durch Flussverbauung die Ökologie eines Flusses geschädigt wird. Während der Stör früher vom schwarzen Meer bis Regensburg die Donau hochwanderte und sich fortpflanzte und mancherorts ein Volksnahrungsmittel war, gilt er heute bei uns als ausgestorben. Die Wanderungen des Störs wurden durch das Stauwerk Eisernes Tor I in Rumänien im Jahr 1971 endgültig unterbunden.
Doch dies war nicht die erste Flussverbauung, so haben wir hier im Passauer Raum an der Donau die Kraftwerke Kachlet und Jochenstein und am Inn das Kraftwerk Ingling, das den Zugang von Organismen von der Donau in den Inn verhindert.
Allein zwischen der Quelle der Donau und Bratislava bestehen auf fast 1000 km 58 Stauhaltungen. Diese Bauten bedeuten eine Barriere, welche die ökologische Durchgängigkeit des Gewässers unterbrechen (Verhinderung von Organismen-Wanderung). Dies führt zwingend zu einer Verarmung der Organismen-Arten eines Gewässers und damit auch zu einer Verminderung der Fischbestände. Obwohl bereits im April 1994 in der „Ulmer Donauerklärung“ eine Verbesserung der Situation an der Donau gefordert wurde ist von Seiten der Regierungen und Kraftwerkbetreiber keine Reaktion erkennbar.
Fischtreppe am Kachlet-Kraftwerk (Foto Horst Pritz)
Aufstiegshilfe am Stauwerk Hals (Foto Horst Pritz)
Während die Stadtwerke Passau am Donauzufluss Ilz mit den Fischaufstiegshilfen an den Kraftwerken Hals und Oberilzmühle hervorragende Arbeit geleistet haben geschieht mit den anderen 3 Kraftwerken im Raum Passau nichts. Kachlet-Kraftwerk Passau (Foto: Horst Pritz)
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