Leserbrief zum Pumpspeicherkraftwerk Riedl  von Paul Kastner

Unfassbar!

Als langjähriger Natur-und Umweltschützer stellt es mir alle Haare auf wenn ich mir die die Pläne der Kraftwerksbetreiber vor Augen führe. Wie kann man ein Projekt gut heißen, das eine hässliche Wunde in eine wunderbare Landschaft reißt, bei der die betroffene Bevölkerung jahrelange durch Spreng-und Bohrarbeiten in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt wird und womit eines der wertvollsten Reptilienvorkommen Deutschlands zerstört wird.

Seit Jahrzehnten wirbt der Landkreis Passau mit dem deutschlandweit einzigartigen Naturschutzgebiet Donauleiten und bewirbt dieses touristisch.Am „Hotspot“ des Lebensraum für Äskulapnatter und Smaragdeidechse wurde mit Steuergeldern das „Haus am Strom“ errichtet um den besonderen Lebensraum der Donauhänge Kindern und Erwachsenen näher zu bringen.

All diese Bemühungen würden nun in Frage gestellt. Sollte nicht schon während der Bauphase das Reptilienvorkommen erlöschen und die Anwohner gesundheitliche Schädigungen erlangen, wird spätestens beim Betrieb der Anlage, durch entstehende Vibrationen die Lebensqualität für Mensch und Natur massiv verschlechtert. Und dies alles um Atomstrom als Ökostrom weiß zu waschen und um den Gewinn der Betreiber zu erhöhen.

Warum bleiben die österreichischen Investoren nicht im eigenen Land ? Vielleicht weil unsere Nachbarn den Wert ihrer Landschaft für Ihre Bewohner und dem Tourismus im Gegenteil zu uns erkannt haben und einem solchen Wahnsinn nie zustimmen würden.

Ich bin jederzeit bereit mich für alternative Energieformen einzusetzen. Aber nicht um jeden Preis und überall. Besonders bedenklich empfinde ich Aussagen wie,„Äskulapnatter oder Atomkraft“ und „ Tschernobyl oder Smaragdeidechse“. Wo endet diese Denkweise ? Was könnte noch geopfert werden?